Dezember 2015

Die Weihnachtskrippe

Bereits vor Weihnachten 2014 hatte ich die Idee, für unser norwegisches Enkelkind eine Weihnachtskrippe zu bauen, denn Lily soll von uns ja nicht nur die Sprache, sondern auch ein wenig unsere Kultur und Gebräuche kennen lernen.

Also machte ich mich auf die Suche nach einer geeigneten Vorlage und fand sie schließlich in einem Heft der Zeitschrift »selbst ist der Mann«, die natürlich zu meinen Lektüren für mein Hobby gehört. Die Bestellung des Bauplanes ging problemlos und so kam er nach wenigen Tagen per Post.

 

Nun konnte ich an die Ausführungsplanung gehen.

Zuerst habe ich den großen Plan so eingescannt, dass ich die Bauteile und Figuren in Originalgröße ausdrucken konnte.

 

Als Bauholz wählte ich Birke-Multiplex, für die Figuren 9,5 mm stark und für den Stall 6,5 mm.

 

Für die Figuren habe ich mir das Holz in handliche Stücke (= Kacheln) geschnitten und die Figuren dann per Hand mit Hilfe von Pauspapier darauf übertragen. Das hat ganz gut geklappt, allerdings werde ich das bei zukünftigen derartigen Arbeiten anders machen. Wie, werde ich dann bei den jeweiligen Projektbeschreibungen im Einzelnen erklären.

Dann konnte es ans Aussägen gehen.

Diesmal nahm ich eine kleine Proxxon-Dekoupiersäge zu Hilfe, die ich im Sommer von Kristian bekam, da er sie in seiner Werkstatt nicht mehr benötigte, er hat jetzt was besseres.

Aber auch bei mir geriet das Maschinchen an seine Grenzen, aber mit zahlreichen Sägeblättern hat alles geklappt.

 

Irgend wann muss doch mal 'ne »Hegner« her 😉

Als alle Figuren ausgesägt und versäubert waren, musste ich mir überlegen, wie ich es schaffen würde, sie jeweils in einem Zug, also rundum,  zu bemalen.

Dazu habe ich besondere »Griffe« angebracht: In alle Figuren habe ich auf die Unterseite ein kleines Loch gebohrt und dort einen Schaschlikspieß aus Holz eingeleimt. Jetzt hatte ich also »Krippenfiguren am Stiel«

Die Futterkrippe in die das Jesuskind gelegt wurde wird übrigens einfach zusammengesteckt (siehe Bild).

 

Nun konnte also das Bemalen der Figuren gemäß der Vorlagen beginnen.

Ich verwendete dazu Acrylfarbe der Firma Nerchau, natürlich ungiftig und auf Wasserbasis, somit ideal für Kinder.

Eine kräftige Holzleiste, ebenfalls mit Löchern versehen, diente als Trocknungsständer.

Mit dem Ergebnis kann ich wohl durchaus zufrieden sein, denn malen gehört nicht unbedingt zu meinen großen Stärken.

Damit die Figuren nicht umfallen, habe ich kleine Standplatten aus Acrylglac untergeklebt.

 

Als nächstes ging es an den Bau des Stalles.

Der große Vorzug dieser Krippenkonstruktion liegt darin, dass alle Bauteile auseinander genommen werden können und alles zusammengepackt bis zur nächsten Weihnachtszeit gelagert werden kann.

Alle Bauteile werden mit Hilfe von Laschen, die in entsprechende Schlitze greifen, zusammengesteckt. Über die durch die einzelnen Bauteile ragenden Laschen müssen dann nur noch sogenannte O-Ringe gestülpt werden und alles ist fest miteinander verbunden und trotzdem wieder leicht auseinander zu bauen..

Auf diesem Bild kann man das Prinzip der Bauweise ganz gut erkennen, Es fehlt natürlich noch die vordere Öffnung und das Dach.

Hier ist der Rohbau komplett fertig und die Teile sind nun bereit, lasiert zu werden. Hierzu verwende ich Holzlasur der Firma »Naturalfarben«.

 

 


Der nächste Schritt war der Bau einer Aufbewahrungskiste, ein weiterer Vorteil dieses Bauvorschlages. Die Seitenteile bestehen ebenfalls aus Birke-Multiplex, allerdings 18 mm stark. Diese Dicke ist deshalb notwendig, da Boden und Deckel jeweils in einer ringsum eingelassenen Nut stecken. Der Boden (9,5 mm Birke-Multiplex) ist eingeleimt und verleiht der Kiste somit Rechtwinkligkeit und Stabilität, während der Deckel von einer Seite eingeschoben wird, die Seitenwand ist dort natürlich entsprechend niedriger. Die Seitenteile sind alle auf Gehrung gesägt und das ganze mit Hilfe von außen angebrachten Klebestreifen verleimt worden. Dies ist ein sehr bewährtes Hilfsmittel, um solche Korpusse recht problemlos zusammen zu fügen. Nachdem der Leim ausgehärtet ist, können die Klebebänder einfach wieder abgezogen werden.

Kleiner Tipp: unbedingt darauf achten, dass die Bauteile staubfrei sind, sonst hält das Klebeband nicht. Auf gute Qualität des Klebebandes zu achten kann ebenfalls von Vorteil sein.

 

Knapp, aber doch rechtzeitig vor Weihnachten war die Weihnachtskrippe fertig geworden.

Nach einem Probeaufbau konnten alle Bauteile und Figuren in die Kiste gepackt werden. Es war nur darauf zu achten, dass die unter die Krippenfiguren angeklebten Standplättchen sich nicht lösten. Acrylglas mit Holz zu verbinden ist so eine Sache; bei zwei Figuren hat sich die Verbindung auf dem Transportweg nach Norwegen wohl gelöst, obwohl ich mir Mühe gegeben habe, alle Hohlräume aufzufüllen.

Aber die Weihnachtskrippe kam ja in einen versierten Haushalt.

Die Weihnachtskrippe kam rechtzeitig in Norwegen an und konnte somit ihren Platz unter dem Weihnachtsbaum einnehmen. Lily, aber auch ihre Eltern haben sich ganz offensichtlich sehr gefreut.

 

Und Opa ist mächtig stolz.

Über Kommentare würde ich mich sehr freuen. Gerne beantworte ich auch Fragen zum Projekt.

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